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Solarthemen:kom 4/2012

In Mali regnet es zwei Monate im Jahr. Das Wasser wird für die Trockenzeit gesammelt – und ver- schmutzt im Laufe des Jahres immer mehr, etwa weil Kamele und Schafe daraus trinken. Vor der nächsten Re- genzeit ist es so dreckig, dass, wer da- von trinkt, Gefahr läuft schwer zu er- kranken. Hier setzt die dezentrale so- lare Trinkwasseraufbereitung an: Watte-, Stoff- und Aktiv-Kohle-Filter reinigen das Rohwasser, eine mithil- fe eines PV-Moduls betriebene UV- Lampe entkeimt es. In den nächsten Wochen soll wie- der eine Lieferung von Aufberei- tungsanlagen aus Rheinland-Pfalz nach Mali gehen. „Unsere Gebiete sind von den derzeitigen politischen Unruhen nicht unmittelbar betrof- fen“, zeigt sich der Vorsitzende der Mali-Hilfe, Peter Brucker, zuversicht- lich. Die Anlagen wurden ursprüng- lich von der deutschen Firma RSD Solar entwickelt, mittlerweile hält die luxemburgische Myriado Cleantech die Rechte. Wenn die Geräte in dem afrikanischen Land ankommen, schult Lakami Maguiraga jeweils drei Ortsansässige, damit sie die Wartung übernehmen. „Die Anlagen kann man mit etwas technischem Ver- ständnis aufbauen und reparieren“, sagt Brucker. Bisher sorgen sie vor al- lem in Entbindungsstationen für sau- beres Wasser. „In den Schulen wären sie ganz genauso wichtig“, so Bruc- ker, dessen Mali-Hilfe e.V. etwa 270 Mitglieder hat. Mittlerweile erhält der Verein, der schon mehrere Schulen und Entbin- dungsstationen aufgebaut hat, auch Fördergelder vom Bundesministe- rium für wirtschaftliche Zusammen- arbeit und Entwicklung (BMZ). Anerkennung durch den Bund „Das BMZ erkennt das Engagement der Kommunen zunehmend an“, be- stätigt Sabine Drees vom Deutschen Städtetag. Das Ministerium nehme wahr, dass Kommunen eine hohe Ex- pertise beispielsweise in der Daseins- vorsorge und der Dezentralisierung besitzen. Drees: „Ohne die Unterstüt- zung der Städte können viele Proble- P A R T N E R S C H A F T E N 10 Städte und Gemeinden engagieren sich im Süden DIE ENERGIEARMUT LINDERN Foto:SaburAchtari HERBST 2012kom..Solarthemen Ob sie rußende Petroleumleuchten in Afghanistan erset- zen oder in Mali Schmutz- zu Trinkwasser aufbereiten: Dezentrale erneuerbare Energien erleichtern den Alltag in Entwicklungsländern oft erheblich. Expertise aus deut- schen Kommunen ist dabei willkommen.

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