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Solarthemen:kom 4/2012

14 S O L A R B U N D E S L I G A HERBST 2012kom..Solarthemen Leutkirch: Energiegenossenschaft Für die Energiegenossenschaft, die am 5-MW-Solarpark entlang der A 96 beteiligt ist, gaben 80 Leutkircher Bürger Darlehen in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Neben weiteren PV-Anlagen ist die Genossenschaft auch an dem von einer Hackschnitzelheizung gespeisten Nahwärmenetz und am Stromeinspar-Contracting mit einer örtlichen Firma beteiligt. Mit ihrer Energiegenossenschaft liegen die Leutkircher voll im Trend: Über 500 in den letzten Jahren gegründete Energiege- nossenschaften haben bereits rund 800 Millionen Euro in Bürger- kraftwerke investiert, wie kürzlich eine Umfrage des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbands ergab. Allein zum Thema Biogas äußerte sich Leutkirchs Umwelt- beauftragter Michael Krumböck auf einer Führung für interessier- te Solarbundesligisten kritisch: „Um dieselbe Energie wie auf ei- nem Hektar Solarpark zu ernten, muss auf zwanzig Hektar Fläche Mais angebaut werden.“ Noch deutlich weniger Fläche als der Solarpark würden freilich Windkraftanlagen benötigen. Ange- sichts des mäßigen Windangebots rund um Leutkirch zeigte sich Krumböck allerdings wenig optimistisch. baf π 728 Ligapunkte Morbach: Energielandschaft feiert rundes Jubiläum Ihren zehnjährigen Geburtstag feierte die „Energielandschaft Morbach“ am 23. September 2012. Bis 1995 befand sich auf dem Gelände das größte Munitionslager der US-Luftwaffe in Europa. „Im Irakkrieg sind die hier gelagerten Bomben zum Einsatz ge- kommen“, sagt Michael Grehl, der in Morbach für Naturschutz- und Energiefragen zuständig ist. Zum Jubiläum werden zwei umgebaute Bunker eingeweiht, in denen Besucher darüber aufgeklärt werden, wie erneuerbare Energien das Klima schützen und gleichzeitig Kriege um Roh- stoffe verhindern können. „Bis heute waren Besucher aus 92 Ländern bei uns“, erzählt Grehl – vom Umweltminister aus Sri Lanka bis zum Bürgermeister von Peking. Als nächstes würden Gäste aus Indien, Costa Rica und Washington erwartet. Ursprünglich waren für die 146 Hektar große militärische Konversionsfläche Nutzungen als Westernpark, Sporthotel oder Golfressort im Gespräch – allerdings konnten dafür keine In- vestoren gefunden werden. Breite Unterstützung fand hingegen die Idee, einen Energiepark zur Nutzung erneuerbare Energie zu realisieren. „Schon bei der ersten Bürgerversammlung gab es viel Applaus“ erinnert sich Grehl. Ob diese positive Grundstimmung nach wie vor anhält, das untersucht derzeit das Institut für Ökolo- gische Wirtschaftsforschung (IÖW): 200 zufällig ausgewählte Morbacher werden im Rahmen des Forschungsprojektes „EE- Regionen: Soialökologie der Selbstversorgung“ befragt. Die Studie möchte Kommunen und Regionen Handlungsempfehlungen ge- ben, wie die Umstellung auf 100 Prozent erneuerbare Energien am Besten gelingen kann. baf π 299 Ligapunkte Kronprinzenkoog: Direktvermarktung Der Gastgeber der letztjährigen Meisterfeier beschäftigt sich zur- zeit mit dem Thema Direktvermarktung. „Wir wollen die 110 Mega- watt Strom, die wir produzieren, gebündelt auf den Markt brin- gen“, sagt Bürgermeister Thomas Masekowitz. Über ein Glas- faserkabel, das in Kronprinzenkoog verlegt werden soll, könnten Informationen über die verfügbaren Strommengen zu Stadtwer- ken gelangen. In Kronprinzenkoog profitiert die Solarenergie indi- rekt vom Wind: Um den starken Westwinden weniger Fläche zu bieten, sind die Firste der landwirtschaftlichen Gebäude und Lagerhallen in Ost-West-Richtung gebaut – mit dem Ergebnis, dass die Dachflächen nach Süden ausgerichtet sind. baf π 3147 Ligapunkte Foto:BarbaraFreyFoto:Juwi Solarbundesliga dient der Regionalentwicklung Die Dissertation des Soziologen Philipp Schmagold beschreibt die Solarbundesliga als Mittel der Regionalentwicklung: Sie er- höhe die öffentliche Wahrnehmung des Solar-Potenzials und treibe den Wettstreit zwischen Kommunen an. Zu diesem Ergebnis kommt Schmagold in seiner an der Universität Kassel vorgelegten Dissertation „Aktivierung kommunaler Nachhaltigkeitspotentiale in den Bereichen Ernährung und Energiewirtschaft“. Ausgehend von 60 in nordhessischen Kommunen und Landkreisen durchgeführten Interviews un- tersucht der Wissenschaftler, warum manche Kommunen „Musterschüler“ beim Einsatz erneuerbarer Energien und an- dere „blockiert“ sind. Schmagold hat auch die in der Solar- bundesliga erfolgreichsten Kommunen befragt und eine auf- fällige regionale Solarbundesliga-Clusterbildung untersucht. π Abbrufbar unter: https://kobra.bibliothek.uni-kassel.de/bitstream/urn: nbn:de:hebis:34-2012061841357/3/DissertationPhilippSchmagold.pdf

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